Verein für Deutsche Spitze e.V. Gruppe München
 

Varietäten des Deutschen Spitzes 

Wolfsspitz / Keeshond

Mit einer Schulterhöhe zwischen 43 und 55 cm ist der Wolfsspitz der größte Vertreter der 5 Varietäten der Deutschen Spitze.

Außerhalb von Mitteleuropa hat sich für ihn die aus den Niederlanden stammende Rassebezeichnung "Keeshond" durchgesetzt. Er ist eine der beiden Varietäten des Deutschen Spitzes, die seit Jahrzehnten weltweit gezüchtet werden. Dadurch hat sich auch die Größe und das Erscheinungsbild des englischen, skandinavischen, nordamerikanischen und australischen Wolfsspitzes etwas gegenüber dem mitteleuropäischen Rassevertreter verändert.

Durch die 1997 erfolgte Anpassung des Standards hat der Verein für Deutsche Spitze e.V. erreicht, dass der Keeshond nicht als eigenständige Rasse etabliert wurde und somit den Züchtern auf der ganzen Welt weiterhin zur Verfügung steht. 

So haben deutsche Züchter z.B. immer wieder Spitzentiere aus den Niederlanden, aus Dänemark und sogar aus Nordamerika in deutschen Blutlinien eingekreuzt, um Merkmale zu festigen und zu verbessern. Die Bezeichnung Wolfsspitz ist auf die graugewolkte Farbe zurückzuführen, während die niederländische Namensgebung Keeshond von einem niederländischen Revolutionsführer und Keeshondbesitzer des 18. bzw. beginnenden 19. Jahrhunderts stammt. Der unbestechliche Keeshond wurde zum Symbol der patriotischen Revolution und hat damit in der Historie der Niederlande einen wichtigen Platz eingenommen.

Das Haarkleid des Wolfsspitzes muss graugewolkt sein. Graugewolkt ist ein Silbergrau mit schwarzen Haarspitzen. Fang und Ohren sind dunkel, Mähne und Schulterring sowie die Rutenunterseite und Hosen sind heller gefärbt.

Großspitz

Seine Schulterhöhe beträgt 40 bis 50 cm. Im Gegensatz zum Wolfsspitz ist er einfarbig schwarz, braun oder weiß.

Leider werden die Deutschen Großspitze zur Zeit nur mit wenigen Exemplaren jährlich weitergezüchtet, so dass man durchaus von einer ernsten Gefahr für den Fortbestand der Rasse sprechen muss.

Durch seine stattliche Größe und durchaus elegante Erscheinung war der weiße Großspitz im letzten Jahrhundert eher in vornehmen und gutbürgerlichen Kreisen anzutreffen als beim gemeinen Volk. Heute ist er ein idealer Familienhund, dessen Anpassungsfähigkeit sprichwörtlich ist.

Mittelspitz

Mit einer Schulterhöhe zwischen 30 und 40 cm ist er der Rassevertreter mit der klassischen Spitzgröße.

Er war wohl der Größenschlag, der in früheren Jahrhunderten Standard für den normalen Spitz war, den man als Wachhund in den Stuben der Handwerker, Kleinbauern, der Fuhrleute und beim einfachen Volk antraf. Bis in die Gegenwart hat er durch sein keckes, unbestechliches, hab- und gutverteidigendes Wesen das Image des Deutschen Spitzes geprägt.

Auch auf alten Gemälden und Illustrierten, sowie in den Werken der klassischen Dichter ist der Spitz von mittlerer Größe verewigt worden, leider nicht immer positiv! Dies war wohl auch der Grund dafür, dass diese Spitzgröße bei den Anhängern der Reinzucht und den Gründern des Vereins für Deutsche Spitze e.V. (gegr. 1899) schief angesehen war und offiziell nicht gezüchtet wurde. Erst im Jahre 1969 hat der Mittelspitz seinen Platz im Standard der Deutschen Spitze erhalten.

In den letzten Jahren hat er erfreulicherweise einen deutlichen Aufschwung erlebt, besonders die klassische Farbe weiß hat viele neue Freunde gefunden. Gezüchtet wird der Mittelspitz zur Zeit in den Farben schwarz, braun, weiß, orange, graugewolkt und andersfarbig. Unter andersfarbig versteht man Farbtöne wie creme, creme-sable, orange-sable, black-and-tan und Schecken. 

Kleinspitz

Die Schulterhöhe des Deutschen Kleinspitzes beträgt 23 bis 29 cm.
Im Gegensatz zum Zwergspitz wurde er früher nur in den klassischen Farben schwarz, braun, weiß und orange rein gezüchtet, also ohne Einkreuzung anderer Farben. Viele Jahre waren die Kleinspitze nur in Mitteleuropa zu finden. Inzwischen haben sie als "German-Kleinspitz" in ganz Europa einen festen Platz auf Hundeschauen und im Zuchtgeschehen. Neben den Reinfarbigen haben wir inzwischen auch andersfarbige und gescheckte Kleinspitze.

Gezüchtet wird der Kleinspitz zur Zeit in den Farben schwarz, braun, weiß, orange, graugewolkt und andersfarbig. Unter andersfarbig versteht man Farbtöne wie creme, creme-sable, orange-sable, black-and-tan und Schecken. 

Zwergspitz

Mit einer Schulterhöhe von 18 bis 22 cm ist der Zwergspitz der kleinste Vertreter der Deutschen Spitze.

Seine Vorfahren kamen vor über zweihundert Jahren als Kleinspitze von Pommern nach England. Dort nannte man sie Pomeranian und züchtete sie im Laufe von vielen Hundegenerationen immer kleiner, gleichzeitig wurden sie in die ganze Welt exportiert. Der englische und amerikanische Pomeranian-Standard hat im Gegensatz zu dem bei uns gültigen FCI-Standard keine Größenbeschränkung, sondern Gewichtsvorgaben. Auf den dortigen Hundeschauen sieht man ebenso wie bei uns nur Exemplare bis etwa 22 cm. Um 1970 kamen die ersten Pomeranian nach Deutschland zurück. 

Als Zwergspitze wurden sie in die Spitzfamilie eingereiht. Nach vielen Rückschlägen in Bezug auf die Größe und die Farbe gelang es den Züchtern, die Rasse zu stabilisieren und bekannt zu machen.

Zwergspitze werden heute in vielen Farben wie z.B. orange und andersfarbig gezüchtet. Unter andersfarbig versteht man Farbtöne wie creme, creme-sable, orange-sable, black-and-tan und Schecken. Bei aller Farbenvielfalt bei den Zwergspitzen sollte nicht vergessen werden, dass die klassische Farbe für diese Rasse ein gleichmäßiges Orange ist.

Der Japan Spitz

Mit einer Schulterhöhe von 30 bis 38 cm ist der Japan Spitz so groß wie ein Mittelspitz.
Anders als seine deutschen Verwandten wurde der Japan Spitz nicht als "Wach- und Begleithund" gezüchtet, sondern ausschließlich zur Verwendung als "Begleithund".

Obwohl ihm genauso wie dem Deutschen Spitz nichts entgeht, so ist er doch weniger misstrauisch Fremden gegenüber und hat im Standard eine charakterliche Besonderheit festgeschrieben: "darf keinen Lärm machen".

Im Gegensatz zum Deutschen Spitz ist der Körper des Japan Spitzes etwas länger als hoch.

In den skandinavischen Ländern und in England ist der Japan Spitz eine weit verbreitete Rasse, in Deutschland hat sich in den letzten Jahren auch eine Handvoll Züchter der Rasse angenommen.

Derzeit werden bei uns jährlich etwa 60 Japan Spitz-Welpen geboren.